So setzen sich die Baukosten zum Neubau oder dem Umbau einer Arztpraxis zusammen.

1. Die Baukosten für den Praxisneubau setzen sich nicht nur Handwerkerechnungen zusammen

Die notwendigen Baukosten zur Errichtung einer Arztpraxis ist einer von drei relevanten Punkten zur frühen Orientierung und Prüfung einer geplanten Praxisgründung.

  • Kosten, der Praxisgründung
  • Zeit bis zum Tag der Praxiseröffnung
  • Das zu erwartende Ergebnis der zeitlichen und finanziellen Investitionen

Welcher der drei genannten Punkte sie vorne anstellen, bleibt ihnen oder der individuellen Umstände überlassen in der Sie über das Projekt Praxisgründung oder Praxisneubau intensiv nachdenken.

Das Budget für eine Praxisgründung setzt sich aus zahlreichen Kostenblöcken zusammen. Mit einen dieser zu erwartenden Kostenblöcke befasst sich dieser Artikel.

„Was kostet der Ausbau einer Arztpraxis?“

In einer frühen Phase der Praxisstandortsuche und der damit verbundenen Vorprüfung ist es grundsätzlich hilfreich auch die zu erwartenden Ausbaukosten mit einzubeziehen. Ausbaukosten beziehen sich hier speziell um die Errichtung einer medizinischen Einrichtung in einer bereits vorhandenen Mieteinheit bzw. ein vorhandenes Kaufobjekt mit entsprechender Nutzfläche.

Wie setzen sich nun die Baukosten für eine Arztpraxis zusammen?

Wenn man über Baukosten spricht, kommen einem alle möglichen Gewerke der Bau- und Handwerksbranche in den Sinn.

Diese lassen sich in Kostengruppen der Baukonstruktion für die Errichtung von Wänden, Decken, Boden- und Wandbeläge oder Innentüren oder Fliesenbeläge zuordnen.

Hinzu kommt die Kostengruppe der Installationsgewerke für die technische Ausrüstung der Praxisräume. Dazu zählen sämtliche Sanitär-, Lüftungs-, Klima und Heizungsinstallationen und die Elektroinstallationen. Datenverkabelung, Praxisbeleuchtung oder akustische Anlagen.

Sind die für den Praxisausbau notwendigen Leistungen und die damit verbunden Kostengruppen erfasst, so lassen sich die Kosten für das „Bauwerk“ feststellen, zum Beispiel nach €/m² Nutz- bzw. künftige Praxisfläche.

1.150 € (brutto)

212.750 € (brutto)

Was sind Baunebenkosten für einen Praxisneubau?

Was sind die Baunebenkosten einer Arztpraxis?

Damit sind die Kosten für das Bauwerk erfasst, doch fehlen bei dieser Rechnung die sogenannten „Baunebenkosten“ einer Arztpraxis.

Zu den Baunebenkosten zählen alle Bauherrenaufgaben, die in der Regel an einen auf Praxisplanung spezialisierten Architekten übergeben werden. Oder Teil der Vermieteraufgabe werden, wenn ihnen dieser einen „fertigen Praxisausbau“ laut Kauf- oder Mietvertrag und der dazugehörigen Ausbaubeschreibung schuldet.

  • Bauherrenaufgaben
  • Projektleitung und Steuerung
  • Objektüberwachung, Bauleitung
  • Fachplanung Brandschutz
  • Fachplanung Tragwerk
  • Fachplanung technische Ausrüstung
  • Genehmigungs- und Prüfkosten

Baunebenkosten mit einplanen

Die sogenannten Baunebenkosten fallen je nach Aufgabenstellung und „künstlerischen“ Aufgabe unterschiedlich aus. Hier ein Beispiel der Baunebenkosten in Höhe von 20%:

212.750 € (brutto)

255.300 € (brutto)

1.380 €/m² (brutto)

(Rechenbeispiel, siehe oben!)

Um die Machbarkeit einer Flächenanmietung oder Kauf in Hinblick auf das hierzu notwendig Investitionsbudget für die Bau- und Baunebenkosten besser zuordnen zu können, bietet es sich pauschal an mit 1.500 EUR/m² zu rechnen.

Es geht immer „günstiger“ oder „teurer“, je nachdem wie die Aufgabenstellung und ihre und die öffentlich-rechtlichen Anforderungen an die Bestandsimmobilie sind. Dasselbe gilt für die konstruktiven und technischen Voraussetzungen der Bestandsimmobilie die bereits gegeben oder erst geschaffen werden müssen.

Als Beispiel sind hier der Abbruch und die Entsorgung vorhandener Einbauten zu nennen. Müssen alte Raumstrukturen, Wand- und Deckenbeläge, Türelemente und Installationen zuerst abgebrochen und entsorgt werden bevor es zur eigentlichen Bauaufgabe kommt, können bereits zu Beginn des Praxisausbau 10.000 EUR – 30.000 EUR zusätzlich den Investitionsrahmen belasten.

Faustregel zur Einschätzung der Baukosten für einen Praxisausbau

  • Betrachten Sie nicht nur die Kosten für die reinen Bauleistungen
  • Ziehen Sie die notwendigen Kosten für Planung, Architekten, Baugenehmigung oder Statiker mit in Betracht.
  • Lassen Sie sich frühzeitig durch Architekten und/oder Fachplaner ihr Vorhaben prüfen und kostenseitig einschätzen. Dies geschieht zum Anfang sehr „grob“ in Form eines „Kostenrahmen“. Lieber zum Projektbeginn mit mehr Investitionen planen und rechnen, als zu wenig einplanen: safty first
  • Mit 1.500 €/m² Bau- und Baunebenkosten für einen reinen „funktionalen“ Praxisausbau ist Mann oder Frau Mediziner*in erstmal auf einen guten Weg.

Falls Sie eine Gründerzeitvilla komplett entkernen möchten oder den Neubau inkl. Grundstückserwerb planen, so können Sie die hier im Artikel aufgeführten Zahlenbeispiele mit einem Lächeln beiseiteschieben und sich an „große Zahlen“ machen. Für alle anderen Mediziner*innen die sich eine technische gut ausgerüstete und funktional durchdachte Praxis in einer Bestandsimmobilie errichten wollen, ist der Kennwert 1.500 €/m² inkl. MwSt. eine sehr gute Orientierungshilfe.

Hinweis vom Autor: Kosten für Praxisausstattung, Medizin- oder Dentaltechnik), IT-Hardware, Kosten für Umzug, ggf. Ausbau, Transport, Zwischenlagerung, Wiedereinbau von vorhandenem Mobiliar sind hier nicht mit enthalten.

Kostenrahmen zur Errichtung von Arzt-und Zahnarztpraxen kennen!

Hier erhalten Sie Unterstützung bei der Ermittlung ihres individuellen Kostenrahmen für die geplante Neuerrichtung ihrer Praxis.