Im Spannungsfeld von Gesundheit, Wirtschaftlichkeit und Politik wachsen Anforderungen an Praxisflächen und Raumkonzepte

Im Spannungsfeld zwischen medizinischer Tätigkeit, Bürokratie, wirtschaftlichem Druck und Freizeit wünschen sich 67 Prozent der Praxisärzte (Ärztemonitor 2014), ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Beispielsweise durch Delegierung ärztlicher Tätigkeiten an medizinische Fachangestellte, durch kooperative Praxis-Strukturen wie Jobsharing oder angestellte Assistenzärzte. Das alles stellt erweiterte Anforderungen an die gewohnten Praxisflächen und Raumkonzepte.

Trends und Herausforderungen für niedergelassene Ärzte und ihre Praxisflächen

Als niedergelassene Mediziner sind Ärzte immer auch Unternehmer. Sie führen ihr „Unternehmen Arztpraxis“ im Laufe der Jahre durch unterschiedliche Entwicklungsphasen, die sich immer rasanter vollziehen.

Bei Neugründung der Arztpraxis werden Arbeitsabläufe und Praxisorganisation konzeptionell genau durch getaktet. Daraus ergibt sich schließlich die Einrichtung der neuen Praxisräume. Je vorausschauender dies alles passiert, umso eher kann der reguläre Praxisbetrieb in den angestammten Räumen über Jahre bis zu Jahrzehnten gut funktionieren.

Rasante Fortschritte in der Gesundheitsbranche

Aber die Gesundheitsbranche entwickelt sich erfreulich – und zwar rasant. Fortschritte in der Medizin, die fachliche Entwicklung als niedergelassener Mediziner, eventuell seine Spezialisierung, neue medizinisch-technische Möglichkeiten, die Delegierbarkeit ärztlicher Tätigkeiten, ein wachsender Patientenstamm, die zunehmende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen, mehr Praxispersonal – das alles hat Folgen für Praxismanagement und Praxisräumlichkeiten.

Datenschutzgrundverordnung hat Auswirkung auf die räumliche Gestaltung

Ähnliches gilt für die EU-Datenschutzgrundverordnung von 2018, die sich bis hin zur räumlichen Gestaltung einer Praxis auswirken kann. Neben mehr Datensicherheit rückt übrigens zunehmend auch die Sicherheit der Praxismitarbeiter selbst in den Blickpunkt.

Gravierenden Entwicklungsschub durch Digitalisierung und Telemedizin

Längst liegt es auf der Hand, dass Digitalisierung und Telemedizin für einen gravierenden Entwicklungsschub in der Gesundheitsbranche sorgen. Anforderungen in ihrer Gesamtheit können eine Praxis mit ihren herkömmlichen Räumlichkeiten an die Grenzen der Belastbarkeit bringen. Mit lediglich einer zyklischen Praxisrenovierung ist es dabei heute nicht mehr getan.

Veränderte Anforderungen der Gesundheitspolitik an eine Arztpraxis

Und nicht zuletzt können immer wieder veränderte Anforderungen der Gesundheitspolitik eine Arztpraxis vor räumliche Probleme stellen. Beispielsweise aktuell wieder der Gesetzentwurf zu Praxisleistungen ab 2019 mit den Vorschlägen zu Mindestsprechstunden, mehr Geld für neue Patienten sowie Servicestellen für Hausarzttermine. Auswirkungen auf Praxismanagement und Praxisflächen sind hier vorprogrammiert.

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