Schallschutz in der Praxis: So sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre beim Patientengespräch

Schallschutz ist in Arzt- und Zahnarztpraxen wichtig für Diskretion und Datenschutz. Die Schallschutztür ist ein entscheidendes Element für eine ruhige Atmosphäre. In diesem Artikel erfahren Sie mehr.

Schallschutz in der Arztpraxis: Anforderungen an Schallschutztüren und effektive Schalldämmung

In Arzt- und Zahnarztpraxen spielt der Schallschutz eine wichtige Rolle. Es gewährleistet Diskretion und Datenschutz, vermindert Störungen am Arbeitsplatz und schafft eine ruhige Atmosphäre für Patientengespräche. Die Schallschutzeigenschaften bzw. Anforderungen sind eine der wichtigsten Funktionsmerkmale einer Sprechzimmertür.

Der Schallschutz ist nicht nur wünschenswert, sondern in der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ seit 1989 gesetzlich festgelegt. Allerdings hängt die Wirksamkeit des Schallschutzes nicht nur vom Türblattgewicht und Ausbau ab. Es ist das konstruktive Zusammenspiel von Türblatt, Zarge, Wandöffnung, Beschlägen sowie Tür- und Bodendichtung, um den gewünschten Schallschutz-Effekt zu erreichen. Wenn der errechnete Schallschutzwert in einem Projekt nicht erreicht wird, können die Ursachen wie eine nicht ausreichende Schalldämmung der Flurwand, des Fußbodenaufbaus oder der Deckenkonstruktion oder Konstruktionsmängel sein, die sogenannten Schallbrücken bilden.

Schallschutztür in der Arztpraxis: Konstruktion entscheidet über effektiven Schallschutz

Daher ist es wichtig, dass eine Schallschutztür von einem Fachmann montiert wird, der sowohl die baulichen Voraussetzungen als auch die spezifischen Anforderungen der Arztpraxis berücksichtigt. Eine qualitativ hochwertige Schallschutztür verfügt über spezielle Dichtungstechniken und Beschläge, die Luft- und Schallspalte verhindern. Auch die Wahl der Materialien spielt eine entscheidende Rolle, da schwere Türblätter aus Holz den Schall effektiv dämpfen. Eine weitere Variante bei erhöhten Anforderungen wie beispielsweise Audiometrieräume ist die Raum-in-Raum-Lösung, die jedoch mit höheren Kosten und mehr Aufwand verbunden ist. Insgesamt sind Schallschutztüren im Praxisalltag unverzichtbar, um den Anforderungen an Diskretion, Datenschutz und Ruhe in Sprechzimmern zu entsprechen.

Schallschutz in der Arztpraxis: Welche Türen müssen schallisoliert sein?

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Türen in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis Schallschutzanforderungen erfüllen müssen. Innentüren zu Nebenräumen wie Lager, Archiv, WC-Vorräume oder Umkleiden benötigen in der Regel keinen Schallschutz, da sie beispielsweise über Lüftungsgitter oder Spalte zum Boden den notwendige Luftverbund über die Praxisflure oder angrenzende Räume gewährleisten. Eine weitere Ausnahme bildet die Tür zum Röntgenraum, bei der ein Sicht- und Sprechkontakt zwischen Patienten und MFA/ZFA gefordert ist. In der Regel wird hier eine Öffnung im Türblatt mit vorgesetztem Strahlenschutzglas verwendet.

Schallschutztür in der Zahnarztpraxis: Darauf sollten Sie bei Ganzglastüren achten

In zahnärztlichen Einrichtungen werden Behandlungsräume häufig auf Wunsch der Praxisinhaber*in mit 8-10 mm ESG-Ganzglastüren ausgestattet. Wenn die Praxisbetreiber*in diese Türart wünscht, sollte jedoch darauf hingewiesen werden, dass dies einer ausführlichen Aufklärung in Bezug auf die DIN 4109 erforderlich ist.

Schallschutztür in der HNO-Praxis: Anforderungen an Audiometrie-Räume

In HNO-Praxen müssen Audiometrie-Räume mit Schallschutztüren ausgestattet werden, die einen Schalldämmwert von ≥ 42 dB (SSK 4) aufweisen. Es ist jedoch zu beachten, dass allein eine Tür mit SSK 4 nicht immer ausreichend ist, um die gewünschte Schalldämmung zu erreichen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass erst die Kombination mit einem zweiten Schallschutztürelement zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt.

Schallschutz in der Arztpraxis: Lüftungskonzept und Schalldämmung

Ein wichtiger Tipp bei der Planung von Schallschutzmaßnahmen in Arzt- und Zahnarztpraxen betrifft das Lüftungskonzept. Falls das Lüftungskonzept einen Luftverbund einzelner Räume vorsieht, kann dies Auswirkungen auf die Schalldämmung der Innentüren haben.

Damit die Innentüren auch bei einem Luftverbund zwischen den Räumen dicht schließen können und somit den Schallschutzanforderungen entsprechen, sollten Räume mit Schallschutzanforderungen ggf. schallgedämmte Lüftungsgitter (oder in Wand) erhalten. Diese tragen dazu bei, dass der Luftverbund zwischen den Räumen stagniert werden kann, ohne dass die Schalldämmung beeinträchtigt wird.

Eine fachgerechte Planung und Umsetzung des Lüftungskonzepts sowie der Schallschutzmaßnahmen sind daher unerlässlich, um eine effektive Schalldämmung in der gesamten Praxis zu gewährleisten.

Übersicht zu den Schallschutzklassen, Praxis- und Funktionsbereichen

  • Türen zu Treppenräumen
  • Praxiseingangstür
  • ggf. andere Funktionsbereiche der Praxis ohne Anforderung an Schallschutzklassen
  • Funktions- und Nebenräume, Aufbereitung
  • Umkleideräume
  • Technikräume
  • Flure und Krankenräume
  • Operations-, Eingriffs- und Behandlungsräume
  • Behandlungszimmer Dental
  • ggf. Personalraum, Beratungsräume
  • Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern
  • Fluren und Untersuchungs-/ Sprechzimmern
  • Räumen mit erhöhtem Ruhebedürfnis oder Diskretion
  • ggf. Arztbüro, Praxisverwaltung, Backoffice
  • ggf. Technikräume (Kompressor, Saugmaschine) je nach Lage
  • Audiometrie-Räume in der HNO-Praxis

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